Plastic Bomb Nummer 75

Seit fünfundsiebzig Ausgaben ist nun das Plastic Bomb Fanzine aktiv, dieses mal die Fachzeitschrift für Systemkritiker und Latteschlürfer, wie es im Untertitel heisst, was sich höchstwahrscheinlich auf Anders Leben Berichte in dieser Ausgabe bezieht, die sehr lesenswert sind, wie ich finde, da sie einen groben aber umfangreichen Überblick auf das angesagte Thema der Gentrifizierung geben.

Es ist nun keine grobe Kritik an der Gentrifizierung, so einfach ist es im Plastic Bomb nicht, sondern es ist eine Auseinandersetzung mit diesem Thema anstelle es nur als Schlagwort zu benutzen.
Einfach sehr lesenswert.

Ebenso lesenswert, nicht ganz so ernst, aber unterhaltsam ist der Konzertbericht von David Hasselhoff, ironisch verfasst, lustig zu lesen, ob der Verfasser aber wirklich auf dem Konzert war, das erschliesst sich mir nicht.
Vielleicht war er anwesend, vielleicht nicht, doch der Artikel zum Konzert ist klasse geworden.

Die Vorworte der Autoren sind wie fast immer eine Klasse für sich, machen einfach Spass diese zu lesen.
Natürlich nicht immer, aber in dieser Ausgabe sind sie gelungen, wie kommt man nur auf so umfangreiche Vorworte für eine Zeitung ?

Neben den Plattenkritiken und Verrissen, Fanzinebesprechungen und dergleichen, was in keinem Magazin fehlen darf sind hier auch die anderen bekannten Rubriken weiterhin vertreten.
Die Kleinanzeigen werden, wie in den meisten Magazinen, immer weniger, Leserbriefe gibt es im Plastic Bomb immer noch keine, oder besser gesagt, es gibt in dieser Ausgabe keine, manchmal sind welche in dem Heft drin.

Dazu kommen noch Interviews mit The Casulaties, Modern Pets, Violent Arrest, Razzia, TSLO, Raw Power, Nikt Nic Nie Wie, das sehr lesenswert ist, denn es handelt sich hierbei um ein Label aus dem ehemaligen Ostblock, die aber vor dem Mauerfall und der Freiheit mit einem Punklabel begonnen haben.

Insgesamt ist es eine sehr lesenswerte und gut lesbare Ausgabe geworden, die fünfundsiebzigste Plastic Bomb Ausgabe.

Lesestoff