Listenalarm: 2010 – Platz 13: NACHTMYSTIUM – Addicts: Black Meddle II

Was es mit dem Listenalarm auf sich hat, habe ich hier versucht zu erklären. Alle bisher in dieser Reihe veröffentlichten Beiträge sind am Ende des Artikels verlinkt.

(Anmerkung: Ich versuche zu allen Alben in dieser Rubrik Hörbeispiele zu finden und zu verlinken, da das Internet aber manchmal sehr kurzlebig ist, kann es sein, dass die Links nicht mehr aktuell sind, wenn ihr diesen Beitrag lest.)

 

13. Nachtmystium – Addicts: Black Meddle II

Ein Black Metal, Entschuldigung, Black Meddle Album unter meinen Favoriten, das hätte mir vor ein paar Jahren auch noch keiner erzählen können. Aber Nachtmystium haben es wirklich verdient.

Reiner Black Metal ist das natürlich schon lange nicht mehr, was die US-Amerikaner mit ihren zwei Alben „Assassins: Black Meddle, Part I“ (erschienen 2008) und „Addicts: Black Meddle, Part II“ abgeliefert haben. Besser als Sänger Blake Judd kann man es vermutlich nicht beschreiben:

„…we’re NOT a black metal band, we’re a ‚do-whatever-the-fuck-we-want‘ metal band and black metal happens to be what we build our foundation off of…“

Auf dem Black Metal Fundament wird mit Psychedelic Rock, Post-rock, Prog Rock etwas Classic Rock und Industrial aufgebaut. Das schreckt Fans der ersten Stunde vielleicht ab, aber für den offeneren Hörer ergibt sich eine spannende Mischung und er wird dankbar sein, dass sich Nachtmystium nicht mehr um Konventionen oder Genrevorschriften kümmern.

Die skurrilste Mischung nutzt aber nichts, wenn das Ganze nicht auch stimmig umgesetzt wurde und das ist den Amis hier eindrucksvoll gelungen. Auf Albumlänge wird hier eine tolle Atmosphäre aufgebaut, die auf jeden Fall mit Teil eins der Black Meddle Reihe mithalten kann. Die nicht zu künstliche, eher erdige, Produktion trägt zur Stimmung bei und zwischen der tollen Gitarrenarbeit, vielleicht die beste bis jetzt von Nachtmystium, sind für den Hörer zahlreiche Details versteckt, die das Album auch den Test der Zeit mit Bravour bestehen lassen.

Ich gebe zu, mein größtes Problem mit Black Metal ist der Gesang, auf Albumlänge wird mir dieser häufig zu monoton und ich habe es halt lieber, wenn ich die Möglichkeit habe zumindest etwas vom Songtext zu verstehen. Das ist auf dieser Scheibe auf jeden Fall gegeben. Die Black Metal Herkunft hört man zwar noch deutlich, allerdings ist der Gesang auch häufiger ganz gut zu verstehen und es gibt stellenweise melodische Gesangslinien.

Black Meddle, Part II steht dem ersten Teil in nichts nach und beweist, wie man auch heute noch aus bekannten Genres etwas frisches, innovatives und vor allem gutes machen kann. Lediglich der Überraschungseffekt hat das Album nach dem Vorgänger natürlich nicht mehr gehabt.

Mögen die Puristen weiter dem 437. gleichklingenden Album lauschen, was mit Omas Kassettenrekorder im Keller aufgenommen wurde, ich habe lieber meine Freude mit so einer Scheibe, die auf den ersten Eindruck eher simpel und einfach daher kommt, um sich dann in den Gehörgängen zu einem Monster zu entwickeln.

Meine Albumversion hat 10 Songs mit ca. 0:48 h Spielzeit.

Bandhomepage: Facebook, MySpace

Hörbeispiel:

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Nachtmystium mit „Every Last Drop

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Listenalarm 2010:

Unter ferner liefen, Platz 15 (Zaz – Zaz), Platz 14 (Kylesa – Spiral Shadow), Platz 13 (Nachtmystium – Addicts), Platz 12 (Alter Bridge – AB III), Platz 11 (Dawnbringer – Nucleus), Platz 10 (Procession – Destroyers of the Faith), Platz 9 (The Sword – Warp Riders), Platz 8 (Långfinger – Skygrounds), Platz 7 (Ghost – Opus Eponymous), Platz 6 (Haken – Aquarius), Platz 5 (Heljareyga – Heljareyga), Platz 4 (Nevermore – The Obsidian Conspiracy), Platz 3 (Manic Street Preachers – Postcards From a Young Man), Platz 2 (Flotsam and Jetsam – The Cold), Platz 1 (Major Parkinson – Songs from a Solitary Home), Zusammenfassung

Listenalarm