[Review] Gogol Bordello – Seekers and Finders

Ein neues Album von Gogol Bordello, einer Band die ich schon recht lange kenne. Damals irgendwie im Plastic Bomb entdeckt, wegen dem Gypsy Punk. Ich wollte wissen was es ist und wie es klingt.
Jetzt haben sie ein neues Album draussen, irgendwie so ganz ohne große Show drum herum, oder sie ist mir einfach nicht aufgefallen. Vielleicht liegt es auch daran das sie Band gar nicht mehr bei den großen Labels unter Vertrag sind, sondern ihre eigene kleine Plattenfirma an den Start gebracht haben. Das Album ist bei Casa Gogol erschienen. Wenn ich es recht verstehe im Vertrieb von Cooking Vinyl/Sony.

Gogol Bordello

Aber egal wie die Plattenfirma nun heißt, auf die Songs kommt es am Ende an und für die ist es, finde ich, immer recht gut wenn da nicht so ein Hype drum gemacht wird vorher, denn dann können sie in Ruhe entstehen und sich entwickeln und auch ich als Hörer kann mich ohne Vorurteile auf die Lieder einlassen.

Gogol Bordello gehen hier mit dem Album ein wenig zurück zu ihren Wurzeln, wobei sie keinen Schritt zurück machen, sondern die verschiedenen Ebenen einfach vereinen. Es könnte einfach ein wenig damit zu tun haben das Eugene Hütz nach New York zurückgekehrt ist, nachdem er zwischen Lateinamerika und Osteuropa gependelt ist.

Ich war lange Zeit immer zwischen Osteuropa und Lateinamerika unterwegs, als die Songs entstanden, jedoch als ich nach New York zurückzog, begann auf einmal alles zusammenzuwachsen und Sinn zu ergeben … so wie es hier immer für mich geschah.

Seekers And Finders

So findet Gogol Bordello hier wieder zu starken Liedern. Lieder die für das Leben, für die Bühne gemacht wurden und die genau dort ihre ganze Energie entfalten können. Ich finde das diesen Liedern hier einfach anzumerken ist das sie für die Bühnen geschrieben wurden. Also dafür das sie als Band gespielt werden, in echt, nicht für das Album.
Es steckt einfach so eine große, lebensbejahende Energie hier in den Liedern, finde ich.

Mein Fazit: Eine schöne Scheibe, angefangen bei dem Artwork, aber vor allem in der positiven Energie die hier in den Liedern steckt. Die Songs dürften für mich zwar hier und dort einfach ein wenig wilder sein, ein wenig mehr ausrasten und ein wenig mehr Punk mitbringen, aber trotzdem gefallen mir die Lieder auf ihre Weise. Für mich dürften die Lieder alle mehr so Energie mitbringen wie Saboteur Blues, wobei die Lieder allesamt eine ordentliche Portion Energie im Gepäck haben und einfach überzeugen können. Nur ist es vielleicht einfach kein Gypsy Punk mehr am Ende. Aber das macht gar nichts aus, denn das Album macht auf seine Weise wieder Spaß.
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Tracklist
1. Did It All
2. Walking On the Burning Coal
3. Break Into Your Higher Self
4. Seekers and Finders
5. Familia Bonfireball
6. Clearvoyance
7. Saboteur Blues
8. Love Gangsters
9. If I Ever Get Home Before Dark
10. You Know Who We Are (Uprooted Funk)
11. Still That Way

Label
Casa Gogol

Erscheinungsdatum
23.06.2017

Punk / Oi / HC sonstige Genre