[Review] PissShit – „Direkt aus Ludwigsburg“

Ich habe immer gedacht das ich hier schon mal über die Band PissShit geschrieben hätte, doch wenn ich unser Archiv so durchgehe kann ich dort nichts über die Band finden. Alles nur ein Traum gewesen, oder habe ich vielleicht wirklich noch nie über die Band ein Wort hier verloren, aber schon einmal was von ihnen gelesen? So kann es gewesen sein.

Nun, ein neues Album von PissShit, auf SN Rex erschienen und hier mit sechs neuen Liedern vorliegend. Drei Lieder pro Seite wenn man die Schallplatte sein eigen nennt.

„Direkt aus Ludwigsburg“ heißt die Scheibe. Was kommt denn so alles direkt aus Ludwigsburg und muss ich die Stadt irgendwie kennen? Ist ein „Vorort“ von Stuttgart und wurde am Reißbrett entworfen. Eine geplante Stadt für einen Herrscher. Ansonsten habe ich nie wirklich was aus und über diese Stadt gehört. Filterblase wahrscheinlich, denn würde ich mich ein wenig für die Geschichte dieser Stadt interessieren, wie bei meiner Recherche gerade, so könnte ich mich sicher für die Architektur von Ludwigsburg begeistern.
Doch was die Band nun meint mit „Direkt aus Ludwigsburg“; das erschließt mir so gerade nicht.
Da bräuchte ich vielleicht ein Booklet mit Texten, oder sowas, also einen Ort Erklärung, denn ein Textblatt ist schon vorhanden.

Nun, weiter zur Band und ihrer Musik selber.
Ein Trio, jeder singt, eine Gitarre, ein Schlagzeug und eine Orgel, elektrisch.
Dabei kommt dann am Ende echt cooler Punk heraus. Lustig und originell, unterhaltsam und einfach kreativ und dabei immer einfach Punk, Deutschpunk mit Orgel.

Orgelpunk, welcher mich irgendwie kurz ein wenig an Hammerhai erinnert. Aber Hammerhai machen Ska, PissShit gehen dann, auch wenn vielleicht der Beginn dieser Scheibe es hier ein wenig vermuten lässt, kein Ska sondern eben Orgelpunk.

Aber wie klingt das nun? Gut, finde ich, auch wenn das nun nicht die große Beschreibung sein mag. Was mir zusagt sind die sechs einfachen Geschichten. Einfach erzählt, wie sie so eben auch in echt passieren können.

Die Musik geht gut nach vorne, ist solider Orgelpunk und gefällt mir. Die Texte ebenfalls. Das ganze wirkt ein wenig minimalistisch, was sicherlich auch von der einfachen Instrumentalisierung kommen könnte, aber die Orgel übernimmt dafür hier einen großen Teil.

Mein Fazit: Eine feine Sache, die kleine Scheibe hier. Sechs Lieder die überzeugen können und Spaß machen. Der Gesang schreit mich zwar durchgehend an, doch die Orgel gibt den Liedern dann einen großen Teil der Melodien. Das macht hier wirklich viel aus und fördert die Stimmung der Songs.

Abseits dieser Plattenbesprechung will ich nur noch kurz erwähnt haben das der Bandname eine Herausforderung für Suchmaschinen darstellt. Google kommt schon damit klar, verweist auf Begriffserklärungsseiten und auch ein Video von der Band, doch bei PissShit kommt Ecosia, eine Suchmaschine die hier auf dem Rechner als Standart gesetzt ist schon ein wenig an ihre Grenzen.
Das hat dann doch eher weniger mit Musik zu tun; sondern vielmehr mit speziellen sexuellen Vorlieben.
Vielleicht kann die Band hier mit der Veröffentlichung den Bereich neu positiv besetzen.

Doch zurück zum Album. Diese kann ich hier nur empfehlen, der Orgelpunk von PissShit macht einfach Spaß. Wenn ihr eine Gelegenheit haben solltet, hört in die Platte rein und lasst euch selber überzeugen.
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Tracklist
Roland, Alter Unbekannt, Hat (K)Ein Fahrrad
Ich Bleib Dreckig
Insektus Verrecktus
Rund Und Glücklich
Pinguin
Sxe (Und Wenn Auch Nur Für Ein Paar Stunden)

Erscheinungsdatum
15.11.2017

Label
S.N. Rex.

Punk / Oi / HC