Review: Odroerir – Götterlieder I und II

Götterlieder II

Odroerir kommen aus Thüringen und spielen auf beiden Alben Pagan Metal mit, zum größten Teil, klarem Gesang. Das Album Götterlieder erschien 2005 und der Nachfolger Götterlieder II Ende Mai dieses Jahr.

Mit diesen beiden Alben wagten sich die Dame und die Herren von Odroerir daran in Ausschnitten die Edda zu vertonen. So geht es zum Beispiel um die Erschaffung der Welt, die Geschichte des Skaldenmets, um die ersten Menschen, um den Krieg zwischen den Göttergeschlechtern und noch um einiges mehr.

Vom Skaldenmet kommt auch die Inspiration zum Bandnamen. In der nordischen Mythologie ist Ödrörir ein Kessel, in dem der Skaldenmet gebraut wird. Wenn man vom Skaldenmet trinkt, kann man laut Sage gut singen und dichten. Und bei den Alben bekommt man durchaus den Eindruck, als hätten die Thüringer einen Schluck von diesem Honigwein getrunken.

Götterlieder

War Götterlieder schon ein sehr gutes Album, so wird dies durch die Fortsetzung Götterlieder II noch getoppt. Der Gesang wirkt gereift und noch besser arrangiert und holt einem zu Beginn ab auf einen Trip in die Mythen einer vergangenen Zeit und lässt einen erst wieder los, wenn der letzte Ton verklungen ist. Und dieser letzte Ton gehört dann zum Song „Allvater“, einem rund 13 minütigen Monument. Auf beiden Alben kommen die Songs auf eine Mindestlänge von 5 Minuten (bis auf zwei Ausnahmen), sie schaffen dies jedoch ohne den Eindruck von Längen zu erwecken.

Singen können sie auf jeden Fall, mit männlichen und weiblichen Stimmen werden die Geschichten erzählt, untermalt mit ruhiger Folkmusik, stellenweise ergänzt durch elektrische Gitarren. Daher tue ich mich auch mit dieser Kategorisierung „Pagan Metal“ schwer. Es ist mehr Folk, der an passenden Stellen durch etwas härtere Musik ergänzt wird und auch thematisch setzt man sich von anderen Bands dieses Genres ab. Auf diesem Weg haben Odroerir ihre ganz eigene Nische geschaffen.

Eine sehr gute Komposition und schöner Gesang, stellenweise mehrstimmig, machen die beiden Alben zu einem erhabenen Gesamtwerk. Der Schwerpunkt bei den Alben liegt natürlich eher auf dem Text und die Musik ist im Zweifelsfall etwas zurückgefahren und ergänzt den Gesang sehr angenehm.

Die beiden Götterlieder Alben sind wahrlich keine leichte Kost, die man mal eben so nebenher hören kann. Man sollte sich schon auf die Musik einlassen und sie in Ruhe genießen und wirken lassen. Manche Facetten der Alben ergeben sich auch erst beim zweiten oder dritten Durchlauf.

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Was es sonst noch wissenswertes gibt:

  • Internetanlaufstellen:
  • aktuelle Bandmitglieder:
    • Fix (Gesang, Gitarre, diverse andere Instrumente)
    • Stickel (Gesang, Erzählungen und Gitarre)
    • Manuel (Bass)
    • Veit (Gesang, Violine, Cello)
    • Natalie (Gesang)
    • Philipp (Schlagzeug und Percussion)
  • Spieldauer:
    • Götterlieder: ca. 52 Minuten
    • Götterlieder II: ca. 57 Minuten
  • Diskografie:
    • 2000: Iring (Demo)
    • 2002: Laßt euch sagen aus alten Tagen…
    • 2004: Odroerir (EP)
    • 2005: Götterlieder
    • 2010: Götterlieder II
  • Trackliste Götterlieder:
  1. Ginungagap (Intro)
  2. Wltenanfang
  3. Wanenkrieg
  4. Odroerir
  5. Ask und Embla
  6. Zwergenschmiede
  7. Skirniers Fahrt
  • Trackliste Götterlieder II:
  1. Heimdall
  2. Bifröst
  3. Des Thors Hammer Heimholung
  4. Idunas Äpfel
  5. Skadis Rache
  6. Der Riesenbaumeister
  7. Allvater
Bandvorstellung Metal Reviews