Review: Ozzy Osbourne – Scream

Seien wir direkt zu Beginn doch mal ehrlich, niemand hat ernsthaft vom neuen Album des Prince of Darkness die Klasse erwartet, die er zu Beginn seiner Solokarriere hatte. Aber man durfte sich Hoffnungen machen, dass sein neues Werk „Scream“ zumindest die letzten Scheiben „Black Rain“, „Cover Up“ und vielleicht  „Down to Earth“ übertreffen kann. Und vorab sei gesagt, ja, das kann sie sogar deutlich.

Ohne Zack Wylde, dafür mit Gus G. (Firewind) an der Gitarre hat Ozzy sein 11. Studioalbum eingespielt. Das merkt man auch deutlich, denn der vorher starke Einfluss vom Black Label Society Frontmann fällt hier komplett weg und der Madman kann sich wieder mit einem eigenständigeren Sound präsentieren.

Endlich steckt wieder Power in den Songs, wie zum Beispiel in „Let me Hear You Scream“, das vielleicht nicht an ein „Bark at the Moon“ herankommt, aber doch ein deutlicher Fingerzeig ist, dass es wieder aufwärtsgeht. Aber auch Songs wie „Let It Die“, „Soul Sucker“ oder „Diggin Me Down“ wissen durchaus zu überzeugen. Was im Studio nachbearbeitet wurde, lässt sich natürlich so als außenstehender Laie nicht sagen, aber falls da stark nachgeholfen wurde, dann fällt es nicht mehr so auf.

Bei den Songs wurde die richtige Mischung gefunden um dieses Album nicht zu eintönig klingen zu lassen. Da wird es nach einer kraftvollen Phase auch mal wieder etwas ruhiger und über allem thront die markante Stimme von Ozzy.  Wer damit schon früher nichts anfangen konnte, wird mit Sicherheit nicht mit diesem Album zum Fan werden, aber allen die gerne was von Ozzy hören, sei dieses Album ans Herz gelegt. Der Prince of Darkness hat meine Erwartungen deutlich übertroffen und liefert ein eindruckvolles Spätwerk ab, was zwar nicht ganz an alte Meisterwerke anknüpfen kann, aber doch eine solide, gute Rockscheibe ist.

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Was es sonst noch Wissenswertes gibt:

  • Internetanlaufstellen:
  • Trackliste:
    • 01. Let It Die
      02. Let Me Hear You Scream
      03. Soul Sucker
      04. Life Won’t Wait
      05. Diggin‘ We Down
      06. Crucify
      07. Fearless
      08. Time
      09. I Want It More
      10. Latimer’s Mercy
      11. I Love You All
  • Diskografie (nur Soloalben):
    • 1980 – Blizzard of Ozz
    • 1981 – Diary of a Madman
    • 1983 – Bark at the Moon
    • 1986 – The Ultimate Sin
    • 1988 – No Rest for the Wicked
    • 1991 – No More Tears
    • 1995 – Ozzmosis
    • 2001 – Down to Earth
    • 2005 – Under Cover (Cover-Album)
    • 2007 – Black Rain
    • 2010 – Scream
  • Line-Up:
    • Ozzy Osbourne (Gesang)
    • Gus G. (Gitarre)
    • Rob „Blasko“ Nicholson (Bass)
    • Adam Wakeman (Keyboard)
    • Tommy Clufetos (Schlagzeug, Percussion)
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