Review: Vanderbuyst – Vanderbuyst

Wenn es nach einigen Kennern geht, dann hätte die Band „Powervice“ aus den Niederlanden eine der dominierenden Metal/Rock Bands  der heutigen Zeit sein können. Dass es nicht so kam, liegt auch daran, dass die Band es nur zu einem Demo brachte, bei den Aufnahmen zum Debütalbum verließ der Sänger die Band und das Album wurde nie fertiggestellt.

Der eine Gitarrist der Band, Selim Lemouchi startete anschließend mit The Devil’s Blood groß durch, der andere Gitarrist Willem Verbuyst zieht nun mit seiner neuen Band „Vanderbuyst“ nach. Auch wenn Selim Lemouchi dem Bandgründer wohl noch freundschaftlich verbunden ist und hier ein Gitarrensolo zur CD beiträgt, muss man dennoch keine The Devil’s Blood-Kopie befürchtet und auch der antikosmische Kram hat hier keinen Platz. Die einzige Parallele ist eigentlich die „retro“ Ausrichtung, auch Vanderbuyst orientieren sich an der Musik der 70er und 80er, allerdings eher in Richtung Hardrock/Metal à la Thin Lizzy, Van Halen, Deep Purple, Rainbow oder UFO.

UFO werden auch gleich mit einem knapp 12minütigen Cover von „Rock Bottom“ gewürdigt, live im Studio eingespielt muss man hier einfach das Können der Niederländer anerkennen. Aber auch ihre eigenen Songs wissen durchaus zu überzeugen. Die Texte sind natürlich nicht ganz so tiefgängig, das sollte einem spätestens bei einem Song wie „Traci Lords“ auffallen, der sich mit dem Skandal um die ‚Schauspielerin‘ beschäftigt. Das ändert aber nichts an seiner Eingängigkeit und der Refrain bleibt einfach im Ohr hängen. Ausfälle hat die Scheibe, die bei 40 Minuten Spielzeit von 7 Songs auch noch als EP durchgehen könnte, eigentlich keine und Vanderbuyst wissen durchaus ihrer Musik einen modernen Touch zu verleihen, der sie von so manch anderer „Retroband“ unterscheidet.

Fazit: Das Album macht einfach Spaß mit seiner Energie, der herausragenden Gitarrenarbeit und dem eingängigen Songwriting. Da passt so ziemlich alles und man kommt ohne große Umwege auf den Punkt. Oldschool Hardrock/Metal deluxe, der so wirkt, als würde das Trio die Songs einfach so aus dem Handgelenk schütteln.

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  • Internetanlaufstellen
  • Line-up
    • Jochen Jonkman (Gesang, Bass)
    • Barry van Esbroek (Schlagzeug)
    • Willem Verbuyst (Gitarre)
  • Trackliste
    1. To last forever
    2. Tiger
    3. New Orleans
    4. Traci Lords
    5. Stealing your thunder
    6. Rock bottom
    7. From pillar to post
  • Spielzeit
    • 40 Minuten
  • Schublade
    • 70er Hardrock/ 80er Metal
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