Über Motorjesus haben wir hier in den letzten Tagen einiges berichtet, alles rund um dem Rahmen der Veröffentlichung des neuen Albums Wheels of Purgatory.
Darauf hin hat es sich ergeben das wir hier ein kleines Interview mit der Band via eMail führen konnten welches es gleich zu lesen gibt.
btp : Hallo Motojesus, stellt euch doch unseren Leser/innen einmal kurz vor.
Wer seit ihr und was macht ihr so, in der Band und ausserhalb.
Chris:
Guten Tag liebe Biotech Punker und Heavy Metal Freunde
Wir sind Motorjesus eine HardRock/Metal Band aus Mönchengladbach und wir spielen harte Rockmusik mit versauten Texten
Die Band besteht aus ausgewählten Spezialisten in den Bereichen Schlagzeug Bass Gitarre und chronischen Hals Nasen Ohren Problemen.
Wer handgemachte ehrliche Rockmusik mit Metal und so was mag der sollte sich das folgende Interview mal durchlesen, ich entschuldige mich allerdings jetzt schon mal für die Antworten von mir und meinen Kollegen, wir können uns einfach nicht besonders gut benehmen…
Vielen Dank für ihr Verständnis
btp : Wheels of Purgatory ist nun euer zweites Album als Motorjesus, insgesamt eure dritte Scheibe, mal abgesehen von der EP und den Demos.
In der Wikipedia lässt sich nachlesen das ihr euch wegen Zensur umbenennen musstet ?
Wo wird denn der Begriff Shitheadz zensiert ?
Sowas kann ich mir recht schwer vorstellen, aber wie es dort steht scheint dem wohl so gewesen sein.
Wie ich gelesen habe ist der neue Bandname dann durch einen Songtitel gewählt worden. Steht er für was bestimmtes, wurde er in Anlehnung an Motörhead gewählt oder weil er einfach nur toll klingt ?
Guido:
Das Album „Dirty Pounding Gasoline“ wäre 2004 in den Staaten nicht unter den Bandnamen „The Shitheadz“ veröffentlicht worden.
Wir entschlossen uns dann für die Staaten den Bandnamen „Xheadz“ (der Zensurhalber) anzunehmen.
Da wir aber nicht so wirklich glücklich mit 2 Bandnamen wurden haben wir uns 2006 dazu entschlossen uns in „Motorjesus“ umzubenennen.
Vorangegangen waren dem etliche Brainstorming sessions – ca. 500 Bandnamen kamen so zustande…am ende haben wir uns für
Motorjesus entschieden, da es ein eigener Song war und wir auch in den nächsten Jahren noch den Rock n‘ Roll predigen wollen!
Wir haben den Bandnamen nicht in Anlehnung an Motörhead gewählt…auch wenn wir die
Band mögen.
btp : Kommen wir mal zum aktuellen Album. Flammen gehören zum Artwork bei euch dazu, oder ?
Stehen die für irgendwas bestimmtes, oder sieht es einfach gut aus ?
Gut, auf Deathrider sind nun nicht direkt Flammen zu sehen, aber das Artwork orientiert sich teilweise an Dirty Pounding Gasoline.
Keine Angst das die Alben verwechselt werden wegen dem Artwork ?
Was nicht heissen soll das mir das Cover von Wheels of Purgatory nicht gefällt.
Zum einen sehen Flammen immer und überall gut aus nur dann nicht wenn sie im Dachstuhl meines eigenen Hauses sind.
Ansonsten stehen Flammen immer schon für Rock n Roll und sind einfach ein Stilmittel das wir gerne mal für unsere Artworks nehmen 😉
Flammen rocken einfach und bei der neuen „Platte „Wheels of Purgatory“ stand ja der Plattentitel schon, somit konnten wir ja gar nicht anders als wieder irgendwas mit Feuer zu machen, wir kommen da einfach nicht mehr raus aus der Feuer Nummer….
btp : Euer Wagen der dort auf dem Cover zu sehen ist ?
Das ist ein Mustang, oder ? Gehören für Euch Fahrzeuge mit zur Musikrichtung, wie teilweise im Rock n Roll, oder die Motorräder in manchen Metal Bands, oder wurde das Auto für das Coverartwork einfach gewählt weil es passt ?
Chris:
Das Konzept zu Wheels of Purgatory stand schon geraume Zeit vor den Aufnahmen bzw. die Idee den „Motorjesus“ zu personifizieren. Die Band heisst ja nun mal Motorjesus da lag es nahe irgendwas mit nem Fahrenden Jesus zu machen der aus der Hölle braust.
Wir wollten da ein rundes Gesamt Ergebnis und haben noch einige der Texte ein wenig in diese Richtung geschrieben das es passte, wobei man das Albumcover als auch inhaltlich nicht von ner platten „Aurofahrplatte“ reden kann.
Es geht im Grunde um die eigene Freiheit, darum Dinge die Scheisse waren hinter sich zu lassen, zu neuen Ufern aufzubrechen und etwas zu wagen….
Vor allem aber sich treu zu bleiben und an sich zu glauben.
Das ganze enthält Wheels für uns… Wenn man sich mit den Texten etwas mehr beschäftigt wird man schnell merken das es nicht nur um Rock n Roll Klischees geht sondern teilweise auch tiefere Gedanken dahinter stehen….
btp : Jetzt aber mal ein wenig zur Musik. Zwischen den Alben liegt eine ordentliche Zeitspanne. Wie kommt das ? Zu Beginn waren zwei Jahre zwischen den Scheiben, nun sind es, wenn man die EP ausser acht lässt, vier Jahre geworden.
Es gibt Bands die hauen jedes Jahr ein Album raus, fehlten Songs, Zeit, Geld, oder wolltet ihr verhindern das Füllmaterial auf das Album kommt, wie es teilweise oft bei den Bands geschieht die jedes Jahr ein Album machen ?
Chris:
Wir haben einfach unsere kohle durchgebracht unser Vermögen versoffen und als wir nix mehr hatten mussten wir halt leider wieder was tun….
Dazu kamen noch ein paar Line Up Wechsel, private und berufliche Verpflichtungen weshalb wir eine Zeit lang mit unterschiedlichen Line Ups gespielt haben.
Das hat dann mal geklappt und mal nicht, weshalb wir uns letzten Endes wieder mit der fast Ur-Besetzung zusammengetan haben, und so jetzt alle zufrieden sind.
Es hat einfach ein bischen gedauert da wir ein bischen aufräumen mussten und mal zur Eheberatung 😉
btp : Das Album klingt wie aus einem Guss, was wahrscheinlich an der durchgehenden Aufnahme liegt.
Wurden die Songs alle für das Album geschrieben oder habt ihr gesammelt, vielleicht sogar welche aus der Vergangenheit verwendet ?
Guido:
Das die Platte wie aus einem Guss klingt, lag zum einen daran das alle sehr euphorisch und mit Spielfreude dabei waren und somit
innerhalb von kürzester Zeit 18 komplette Songs zur Verfügung standen.
Geholfen hat uns das wir auf einen relativ großen Pool von gesammelten Riffs/Songfragmenten zurückgreifen konnten, die über die letzten Jahre gesammelt wurden.
14 Stücke haben dann Ihren Platz auf der neuen Scheibe gefunden.
btp : Wurden die Songs alle gemeinsam geschrieben, oder stammen die alle aus einer oder gar aus gemischter Feder ? Setzt ihr Euch hin und jeder bringt seine Ideen vor, oder entstehen die Songs eher spontan im Proberaum ?
Roman:
Also einige der Songs lagen schon ne Weile mehr oder weniger fertig im Schrank, da wurde hier und dort im Nachhinein noch dran rumgefeilt.
Der größte Teil ist allerdings bei den Proben ab Ende 2009 entstanden.
In der Regel ist es so, dass irgendwer (von der 6-Saiter Fraktion) mit nem Riff ankommt, nem Refrain, einem potentiellen Strophenteil oder irgendeiner Melodie.
Dann jammt man wild drauf los und irgendwann hat man dann ein Fundament, welches
dann nach und nach hochgemauert wird, im Prinzip also eine nahezu klassische Vorgehensweise.
Allerdings sind einige Stücke auch aus kompletten Jamsessions hervorgegangen, da haben wir uns Abends nach der Arbeit im Proberaum getroffen und uns gesagt „ok Jungs, lasst mal nen neuen Song machen“.
btp : Was mir beim hören eures Albums aufgefallen ist, ist das ihr einen eigenen Stil habt. Mit Verweise an den Rock n Roll der harten Schule, also Motörhead seien da mal genannt. Das Album wurde doch zum Autofahren geschrieben, oder ?
Womit ich dann schon fast wieder bei der Coverfrage wäre.
Jedenfalls eignet es sich hier hervorragend um mit der Scheibe Spass zu haben und lässt sich auch gut im Wagen hören. Vor allem kann ich mir aber noch besser vorstellen das dieses Album auf die Bühne will, die Songs lassen durchblicken das sie hier noch mehr zünden.
Guido:
Der eigene Stil entsteht zum einen dadurch das wir alle am Songwriting teilnehmen und jeder von uns leicht andere Musikwurzeln hat.
Heraus kommt dann 100 % Motorjesus ;-).
Wobei wir uns alle natürlich im Metal und Rock wohlfühlen.
Da wir alle großen Spass an der Musik haben versuchen wir das einfach in die Songs (live & auf Platte) und in jede einzelne Note zu legen.
Die Songs müssen live genauso wie auf Platte funktionieren!
Live ist das natürlich noch intensiver wie auf Platte…normal!
btp : Gibt es irgendwelche Vorbilder und Einflüsse zu nennen, wie zum Beispiel Motörhead, oder Volbeat, von denen einer von Euch ein Shirt im Booklet trägt ?
Chris:
Wir haben sehr viele und sehr unterschiedliche Einflüsse bei Motorjesus der eine steht mehr auf alten Rock der 70er der andere mehr auf Metal, wieder ein anderer steht auf moderne Rock Sachen.
Daraus ergibt sich bei uns irgendwo die Mischung die wir in den Motorjesus Topf werfen.
Es gibt auch Bands die der andere nicht unbedingt mag aber auch sehr viele Überschneidungen.
Im grossen und ganzen ist es uns aber am wichtigsten beim Schreiben der Songs, das das Riff gut ist und das ganze am Ende wie Motorjesus klingt.
btp : Was steht nun für die Zukunft an ? Tourneen durch die Welt, exklusive Gigs oder gibt es noch irgendwelche anderen Pläne ?
Roman:
Momentan läuft das gerade alles an, wir haben wirklich tolle Angebote bekommen und wollen diese auch wahrnehmen.
Dabei handelt es sich bisher um Festivals/Gigs die in Deutschland stattfinden, wovon es ja richtig viele und sehr sehr gute gibt.
Alles andere warten wir erstmal ab, wie gesagt, die Planungen laufen gerade, viele Veranstalter werden auch jetzt erst durch die neue CD – hoffentlich – auf uns aufmerksam.
btp : Wir danken hier an dieser Stelle schonmal für das kleine Interview und wünschen Euch noch viel Erfolg mit dem aktuellen Album.
Habt ihr noch ein Schlusswort an unsere Leser/innen ?
Guido:
Vielen Dank für das Interview – viel Spass mit „Wheels of Purgatory“ und feiert zusammen mit uns auf dem nächsten Konzert!
PS: Wenn ich „Wheels Of Purgatory“ nicht schon haben würde, würde ich mir es kaufen ;-)!
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