Review : Mercenary – Metamorphosis


Nach den Turbulenzen innerhalb der Band im vorletzten Jahr, die schließlich mit dem Ausstieg dreier Mitglieder endeten, hatten viele die Band Mercenary bereits abgeschrieben.
Wie soll man den Verlust eines großartigen Sängers kompensieren?
Wie werden die neuen Mercenary klingen?
Können sie in so einer Phase an ihr bisheriges Meisterwerk 11 Dreams anknüpfen, es vielleicht sogar übertreffen?
Dies sind nur drei der vielen Fragen die sich die Fans und auch die Band selber stellen mussten.
Dabei gibt schon der Titel des Album die Marschrichtung klar an : Metamorphosis.
Ein Neuanfang, auch symbolisiert durch den Phönix auf dem Albumcover.
Aber das sind letztendlich nur Äußerlichkeiten, was natürlich wirklich zählt ist die Musik.
Beim Anhören fällt auf, dass der Bruch zu den alten Werken nicht so stark ist wie man vielleicht erwartet hat.
Mercenary klingen immernoch so wie sie klingen sollen, nämlich nach einem Mix aus Thrash, Melodic Death und Power Metal mit ein wenig Metalcore.
Weiterhin fällt auf, dass die Songs, obwohl die Band in der Besetzung noch nicht lange existiert, sehr stimmig und flüssig klingen.
Der neue Drummer Morten Løwe fügt sich gut ins Bandgefüge ein und treibt die Lieder ordentlich nach vorne.
Auch Bassist und nun alleiniger Sänger René Pedersen lässt jeden Gedanken an die alte Besetzung rasch verblassen und überzeugt auf ganzer Linie.
Sein Gesang ist überaus flexibel und vielseitig, sowohl tiefe Growls, die typischen Metalcore-Screams als auch melodischen Cleangesang beherrscht er perfekt.
Was für den Gesang gilt lässt sich auch auf die restliche Musik übertragen.
Jeder Song ist ein eigenständiges, in sich geschlossenes Werk voller Ideen und Einfälle.
Immer wieder verwendet die Band Keyboards und ruhige Passagen um die Stücke aufzulockern, ohne sich dabei jedoch in belanglosen Kompositionen zu verlieren.
Dadurch gewinnt die Platte zudem an Anspruch, was sie angenehm von vielen anderen Veröffentlichungen, vor allem aus dem Metalcore-Bereich, abhebt.
Man muss Metamorphosis sicherlich mehrmals hören, bevor es sich voll und ganz erschließt, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Bei allem Anspruch verliert die Band aber nichts von ihrer Härte und Brutalität.
Bestes Beispiel hierfür ist meiner Meinung nach der geniale Opener Through The Eyes Of The Devil.
Er zeigt direkt zu Beginn des Album alle Stärken, für die der Name Mercenary steht.
Besonders gelungen sind weiterhin das vorab veröffentlichte The Follower, welches mit einer tollen Hook-Line und interessanten Keyboardmelodien besticht und das zunächst etwas vertrackte In Bloodred Shades, das in einen tollen Refrain mündet und von einem gelungenen Gitarrensolo abgerundet wird.
Generell ist das Album sehr abwechslungsreich und wird so schnell nicht langweilig.
Alles in allem ist Metamorphosis also ein überraschen starkes Album geworden, das viele der Band in dieser Form wohl nicht mehr zugetraut hätten.
Mercenary besinnen sich auf ihre Stärken, gehen aber auch neue Wege und haben eine Platte aufgenommen, die sich durchaus mit dem Anfangs erwähnten 11 Dreams messen kann.

Tracklist
1. Through The Eyes Of The Devil
2. The Follower
3. In A River Of Madness
4. Memoria
5. Velvet Lies
6. In Bloodred Shades
7.Shades Of Grey
8. On The Edge Of Sanity
9. The Black Brigade

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