Review: Sepultura – Kairos

Wenn man der Werbung und der Presse glauben schenkt, dann legt Sepultura mit Kairos den nächsten Knaller vor, welchen ich mir in der Digipak-Version besorgt habe, für fast zwanzig Euro, das im nachhinein betrachtet, doch ein wenig viel Geld für ein Album ist.
Doch die Meldungen rund um das Album klangen zu gut und ich wollte einfach diese Version haben.
Egal, wenn es Digipak-Alben gibt dann besorge ich mir auch meistens die hochwertigeren Veröffentlichungen.

Mit Kairos soll Sepultura den Arise Nachfolger eingespielt haben, das Album soll an Beneath the Remains rankommen, wie es heisst.
Doch klappt das wirklich ?
Um es vorweg zu nehmen, ich finde, das es nicht geklappt hat.
Streckenweise kommen zwar Verbindungen zu Tage, Verbindungen in die Bandvergangenheit, doch es handelt sich nicht um den Nachfolger dieser zeitlosen Alben von Sepultura, sondern es ist dann doch eher der Nachfolger zu A-Lex, die Hardcorelastigen Elemente bleiben, wie auf den letzten Alben auch, bestehen.

Sepultura hat eben einen Kurswechsel vollzogen als dereinst Max Cavalera ausgestiegen ist und ohne Max und nun auch ohne Iggor Cavalera geht die Band eine andere Richtung die zwar auf die Geschichte von Sepultura verweisen kann, doch diese nur Stellenweise aufgreift.

Max Cavalera war ein so großes Aushängeschild für Sepultura, das ist nicht einfach zu ersetzen, er hatte so einen prägenden Stil, vor allem als Sänger.
Ferner wurde ich geprägt durch eben diesem Stil, vielleicht auch dadurch das Sepultura einer der ersten härteren Bands war die ich hörte und mit Arise und Chaos AD ich meinen Einstieg in die Musikwelt der Band und den harten Metal gefunden habe.

Hier nun davon zu sprechen das Kairos der Nachfolger eben dieser genialen Scheiben wäre halte ich somit ein wenig für übertrieben.

Aber es ist auch so das hier und da eben Erinnerungen, Ähnlichkeiten an die Bandeigene Vergangenheit auftauchen, Parts die so klingen als könnten sie auch auf Arise auftauchen, daher vielleicht die Vergleiche in die Vergangenheit.
Doch sind es eher Verweise an die eigene Bandgeschichte, die Songs an sich würden sicherlich nicht dorthin passen.

Mein Fazit: Das Problem mit Sepultura habe ist, das ich eine gewisse Erwartungshaltung an diese Band stelle, eine Erwartungshaltung, die seit dem Ausstieg von Max Cavalera nicht mehr erfüllt wurde.
Vielleicht sollte ich einfach nicht auf die Presse und die Werbung hören, doch wenn damit geworben und darüber berichtet wird das die Band wieder zurück zu den Wurzeln, zu Arise und Beneath the Remains geht, dann wird diese Erwartungshaltung nochmals angefeuert.
Diese Erwartungshaltung wurde nicht erfüllt, wie auch das Album nur kleine Zitate zu den genannten Alben aus der Vergangenheit aufweist, aber nicht dort anschliesst, wie ich finde.
Sepultura tragen eben nur noch den Namen und es machen ein paar Musiker von früher mit, aber mehr Sepultura ist es leider nicht, jedenfalls nicht das was ich mir unter diesem Bandnamen vorstelle.

Wobei hier kein schlechtes Album abgeliefert wird, so ist das nicht.
Es hat gute Ansätze, gute Umsetzungen, gute Songs, nur deckt sich das leider nicht mit dem was ich von Sepultura gerne hören möchte.
Auf Kairos sind mir immer noch zu viele Hardcore Ansätze vertreten, viele Songs klingen mir einfach zu ähnlich.
Kein schlechtes Album, aber auch nicht ganz so umwerfend, wie ich es erwartet habe und wie die Erwartungen an diese Scheibe im Vorfeld geschürt wurden.
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Tracklist:
01. Spectrum
02. Kairos
03. Relentless
04. [2011]
05. Just One Fix [MINISTRY-Cover]
06. Dialog
07. Mask
08. [1433]
09. Seethe
10. Born Strong
11. Embrace The Storm
12. [5772]
13. No One Will Stand
14. Structure Violence [Azzes]
15. [4648]

Die Deluxe-Edition wird zwei Bonus-Tracks und zusätzlich eine Making Of-DVD beinhalten

Bonus-Tracks:
12. Firestarter [THE PRODIGY-Cover]
13. Point Of No Return

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