Review: Proclamation – Nether Tombs Of Abaddon

Wie jeder aufgeklärte und klar denkende Mensch weiß, haben wir als Erdenbewohner in diesem Jahr 2012 noch so einiges vor. Mehrere Weltuntergänge wurden uns für 2012 von zuverlässigen Quellen versprochen. Ich vertraue da natürlich voll drauf und machen mir dazu so meine Gedanken.

Zum Beispiel beschäftigte mich kürzlich, wie denn der Soundtrack von so einem Weltuntergang klingen sollte. Doch nun kann ich verkünden, dass meine Suche erfolgreich beendet ist und ich die ideale Musik für die Apokalypse gefunden habe. „War Black Metal“ würde sich das nennen was Proclamation da spielen, haben mir Experten gesagt. Ich habe da ja nicht so Ahnung, denn wie der geneigte Leser vermutlich weiß, bin ich ein zartes Gemüt und kenne mich daher im finsteren, brutalen Bereich von Death und Black Metal nicht so gut aus, wie in anderen Genres. Dennoch habe ich es gewagt und „Nether Tombs of Abaddon“, das vierte Album der Madrilenen von Proclamation, aufgelegt und gleich mal einen Schlag in die Magengrube bekommen.

Was die Herren Irreverent Captor of Abysmal Flames and Ultimate Desolation (Bass), Abomination of 4 Mayhemic Winds and Bestial Offensor (Schlagzeug) und Usurper of Eternal Condemnation and Inverted Crucifixion (Gesang, Gitarre) [wehe ihr lacht über die Namen, die fressen euch auf!] hier eingespielt haben ist das pure Böse. Dreckig, fies, gemein dröhnt und rumpelt es aus den Boxen. Ja, so stelle ich mir einfach die Begleitmusik zum Ende der Zivilisation vor. Das ganze mit dem Untergang muss übrigens schnell vonstatten gehen, denn nach einer halben Stunde ist man mit der Scheibe bereits durch. Mir als Black Metal Wimp hat das allerdings auch gereicht, und ich musste mich erst mal erholen. Ständig kann ich mir so etwas nicht geben, aber ab und zu ist das schon ziemlich genial.

Kostprobe gefällig? Aber gerne doch:

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Dieser Hass, diese Wut, diese Dunkelheit, die da erzeugt wird. Es scheint fast, als würden da gerade die Eingeweide mit einem diabolischen Grunzen in Richtung Studionmikro gespuckt, begleitet von einer dreckigen Riffarmada, die aus dem Nichts einen überfallartigen Angriff fährt. Es tut einem fast weh und das muss es bei diesem Genre vermutlich auch, um gut zu sein.

Während ich diese Zeilen nun tippe, höre ich ruhigen Folk von June Tabor um mein sensibles Gemüt wieder zu beruhigen und um das Zittern der Finger beim Tippen zu stoppen. Das Album ist mit Sicherheit nichts für Tante Hedwigs Geburtstagsfete, aber wenn man seine Wohnung mal richtig verdunkeln will ohne die Vorhänge zuzuziehen, dann ist „Nether Tombs of Abaddon“ mit Sicherheit die richtige Wahl. Und jetzt mal im Ernst, jeder von uns will doch zumindest mal auf der dunklen Seite reinschnuppern.

Bandhomepage
Tracklist:

  1. Communion of Putresence
  2. Atonement Cenotaph
  3. Regurgitated Bibles
  4. Christ Death Ceremony
  5. Psalms of Mortification
  6. Nether Tombs of Abaddon
  7. Entrails of the Nazarene
  8. Hatred Sacrament
  9. Ascension of the Avernal Demigods
  10. Under the Semiternal Abhorrence
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