Review: Cortez – Phoebus

Cortez BandVor kurzem habe ich die Band Cortez hier mit ihrem aktuellen Video kurz vorgestellt, nun darf ich das volle Album der Musiker aus der Schweiz besprechen.
Die Band bringt hier nun nach langer Zeit ihr erstes volles Album raus, denn das letzte stammt von 2005 und 2012 gab es eine Split-Veröffentlichung, aber keinen Longplayer.
Doch hier kommt nun ein volles Album und direkt eines das sich sehen und hören lassen kann.
Die Soundwelle rollt direkt von Beginn an auf uns als Hörer zu, kein Krach, manchmal vielleicht nah dran, doch sehr kraftvoll und direkt geht es hier zu Sache.
Der erste Song kommt mit einem recht langen Intro, wobei ich das hier gar nicht so bezeichnen möchte, daher.
Es ist zu Beginn eine lange Strecke instrumentaler Musik, bis dann der Gesang nach einer Weile, nach knapp fünf Minuten einsetzt.
Das ist eine interessante, aber gar nicht so merkwürdige Hörerfahrung, das hier dem Song auf instrumentaler Weise viel Platz gelassen wird um sich aufzubauen, zu entfalten, Raum einzunehmen, Stimmung aufzubauen bis es dann, wenn es soweit ist, noch einen Schritt weiter zu gehen in dem der Gesang und damit die Textebene Einzug hält.

Das musikalische Konzept mit dem lagen Songaufbau findet nun aber nicht bei jedem Song Anwendung, das wäre auch monoton und langweilig.
So startet der nächste, der zweite Song hier an dieser Stelle direkt brachial durch, mit Gesang von Beginn um dann später einen ruhigen Moment zum durchatmen einzulegen.

Musikalisch geht es hier abwechslungsreich zu, die Songs bleiben sich im Stil treu, die Band verfolgt hier einen eigenen Stil wie auch eine eigene Handschrift, wobei die Lieder genau hier drin sich dann entfalten, ihre Nischen finden und ihre eigenen Wege verfolgen.
Das klingt hier nun vielleicht ein wenig konfus, was es so nicht sein soll, doch die Lieder klingen wie von Cortez, dabei sind sie aber eingenständige Werke, die eigene Wege gehen und Ziele verfolgen.
Eigene Werke mit einem eigenen Ergebniss, aber immer von den gleichen Künstler umgesetzt.

Mein Fazit: Ein unglaublich dichtes Album, was die Lieder und den Sound angeht. Sehr kompakt umgesetzt, dabei aber immer genau den richtigen Platz der gelassen wird damit sich die Elemente entfalten und auf uns als Hörer wirken können.
Ein sehr dichtes Album mit sehr kreativen Liedern, die Cortez hier auf das Album gebannt haben.
Das ganze ist vielleicht nicht die leichte Unterhaltung und die leichte Kost, die vielleicht der eine oder andere erwarten würde, doch werden hier sehr durchdachte, aber mitreissende und sehr kraftvolle Lieder geboten die sich nicht in eine Schublade zwingen lassen und einem Schema folgen.
Zwar verfolgt die Band ihren Stil, doch das ist das einzige was sie als Grenze mitgenommen haben, jedenfalls klingt das Album so auf mich.
Sehr überzeugend was Cortez hier machen.

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CortezTracklist
1. Temps mort [07:28]
2. Transhumance [06:31]
3. Au-delà des flots [05:41]
4. Arrogants que nous sommes [04:23]
5. Un lendemain sans chaîne… [04:23]
6. L’autre estime [01:41]
7. Sulfure [04:51]
8. Nos souvenirs errants [03:03]
9. Idylle [04:30]
10. Borrelia [07:45]

Erscheinungsdatum
15. November 2013

Label
Get A Life! / NMD

Besetzung
JR – vocals
Antoine – guitar
Greg – drums
Sam – production

Diskographie
2012 – Split Plebeian Grandstand/Cortez – Vinyl 10’’
2005 – Initial – CD
2005 – Split Ventura/Cortez – Vinyl 10’’

Metal