[Review] ZilpZalp – …auf den Versen

ZilpZalp, wenn ich nach dieser Band im Internet suche dann finde ich unter dem Bandnamen erst einmal massenweise Berichte über Vögel. Über den Weidenlaubsänger. ZilpZalp, ein Ruf eines Vogels, beziehungsweise eben der gleichnamige Vogel. Was die Band aber nun mit dem Vogel zu tun hat und wieso sie sich so genannt haben kann ich hier an der Stelle nicht ausmachen.

…auf den Versen

ZilpZalp kommen hier mit einer ordentlich gemachten LP daher. Nicht übertrieben gestaltet aber eben auch nicht zu schlicht. Inside Out Hülle, von der Drucktechnik her, dazu eben die LP auf weißen Vinyl, die Songtexte auf einer Covercard, also so einer Pappkarte und als Bonus noch einen Aufkleber. Ein Download ist nicht bei der Platte mit dabei, aber wer sie umbedingt am Rechner hören mag kann den Bandcamp Stream nutzen, wo derzeit die Veröffentlichung mit dem Namen „…auf den Versen“ online gehört werden kann.

Das Album selber beginnt hier schön ruhig, mit einem Instrumental mit dem passenden Titel „Wohin ohne Ausblick?“.
Eigentlich muss eine Platte kein Intro haben, doch dieses hier passt schon zur Einstimmung recht gut. Wobei es dann auch gleich richtig mit dem nächsten Song losgeht und dem Screamo Punk von ZilpZalp.
Der Gesang eines zarten Vogels wird dann hier eben nicht geboten, sondern waschechter Screamopunk. Wobei es sicher verschiedene Ansätze von Screamo gibt, eben was es hier für Einflüsse gibt. Am Auffälligsten ist dann wahrscheinlich in welcher Musik es eingebettet ist. Aber das ist dann schon wieder eine andere Geschichte. Bleiben wir hier also „…auf den Versen“.

Jetzt ist die Musik hier auf dieser Scheibe nicht ganz so einfach zu beschreiben. Eingängig ist sie, keine Frage, aber eben auch ein wenig kompliziert. Punk ist es, vor allem auch in den Texten und Themen, wie aber auch musikalisch. Die Lieder und ihr Aufbau folgt nicht direkt den bekannten Wegen und auch die Texte sind einfach da, passend zwar aber eben aus den Konventionen der Hörgewohnheiten ausbrechend. Es sind Gedanken, Geschichten, mit eigenen Harmonien, aber eben nicht einfach in eine Reimschema gepresst, oder ich erkenne diese hier einfach nicht.

Mein Fazit: Vom Stil hier auf der Platte könnte ZilpZalp sicher auch bei Tief in Marcellos Schuld Records unterkommen. Nur so als Richtungsweisung wohin es hier auf der Platte so geht. Es wird hier eingängiger, durchdachter, aber dabei auch abgedrehter Screamo geboten. Ich vermute mal das die Musik live ordentlich abgedreht und einfach durchdreht, das Potential ist hier auf der Platte auf jeden Fall vorhanden.

Ich könnte nun noch lange weiter versuchen die Scheibe hier zu beschreiben, doch am besten ist es einfach wenn ihr selber mal reinhört, denn ich finde das es sich lohnt, denn ZilpZalp haben hier nicht nur optisch eine schöne Veröffentlichung gemacht, sondern eben auch auf der musikalischen Seite können sie mich überzeugen und ferner auch mit den Texten punkten. Gefällt mir gerade wirklich gut.

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Tracklist
Wohin ohne Ausblick?
Kundenkannibalismus
Dann bleibt doch in eurem wohlverdienten Urlaub
M&Y
Aus meinem Glashaus komm‘ ich nur mit Steinen
Plädoyer für einen Traum
Très jolie, fregoli
Teigmantel und Zwangsjacke
Brachland

Erscheinungsdatum
01.09.2017

Label
Tanz auf Ruinen Records, ZilpZalp Records, Trace in Maze Records

Stream

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Punk / Oi / HC