Auf wunderschönen, klaren und weißen Vinyl kommt die Veröffentlichtung von Gvlls hier daher. Wunderschön, weil es so einfach zum kompletten Design der Veröffentlichung passt. Dieses klare und die Helligkeit, welche auch im Artwork sich wiederfinden lässt.
Der Bandname ist eigentlich klar geschrieben, doch im Detail schwer zu deuten, denn ist es ein V oder ein U und sind es zwei L oder vielleicht doch ein L und ein T? Doch findet man die Band wenn sie wie hier in der Überschrift geschrieben wird, wobei das V, ein wenig wie im Trve Black Metal als U zu deuten ist.
Doch nun genug mit dem Bandnamen, hin zu der Musik und hier liefert die Band aus Münster Punk ab, genauer irgendwas mit Post Punk. Auf Bandcamp haben sie es gar als Post Garage Wave Punk einsortiert. Alles geht, nichts muss quasi. Doch Platte an und sie geht direkt voll los mit Return of the Viper.
Jetzt hat die Band mit ihrer breit gefächerten Genrebeschreibung die Musik hier streckenweise schon sehr gut einsortiert. Es klingt wie Punk, es ist gar Punk, doch es ist auch ein wenig Wave. Garage streckt ebenfalls mit drin und Post ist es wahrscheinlich weil es über dem ganzen steht. Aber eine Ansammlung von Schubladen und Genregedanken sagt dann doch recht wenig über die Musik selber aus. Hier ist dann die Frage, wie die Mischung schmeckt, beziehungsweise wie sie sich hören lässt.
Gvlls liefern hier recht eingängig ab. So zum Beispiel mit Hall und Echo bei Return of the Viper. Die Lieder sind eingängig, kreieren dabei mit eher minimalen Mitteln zum Thema der Songs eine passende Stimmung. Dabei steckt dann auch immer eine gewisse Unruhe mit drin, die den Liedern aber sehr gut zu Gesicht steht.
Mein Fazit: Gvlls klingen ungewöhnlich, wie ein wenig aus der Zeit gefallen, dabei sind die Lieder nur knapp zwei Jahre alt und nicht gleich zwanzig. Die Mischung aus Post Punk und Wave klingt eben wie in Zeiten als dieses Genre entstanden ist, dabei klingen aber vom Sound und der Produktion her diese Veröffentlichung komplett zeitgemäß. Zeitgemäß, was auch bedeuten kann das dieser Sound gerade wieder ein wenig aktuelle ist, jedenfalls was achtziger Pop angeht. Doch wie Pop klingt es hier nicht wirklich, sondern mehr wie der Sound der dereinst kreativ daneben stand.
Was mag nun noch zu sagen sein, zu dem selbstbetitelten Album, außer das ihr einfach reinhören und euch selber überzeugen solltet, denn überzeugen kann die Band mit ihrem Soundmix. Also, startet einfach den Albumstream, hört rein, lasst euch den Sound auf der Zunge zergehen und dann die Langspielplatte bestellen.
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Tracklist
Return Of The Viper
Narcotized
Japanese Blood
Distance
Continual Unrest
Sixteen
Erscheinungsdatum
21.11.2018 / März 2019 als Vinyl
Label
My Ruin / Flight 13
Stream