[Review] Behemoth – I Love You At Your Darkest

Das neue Album von Behemoth ist nun schon eine Weile draußen und ich muss sagen, dass ich diese Scheibe wirklich sehr gerne höre.
Doch wie dies nun niederschreiben? Ich weiß es nicht recht in Worte zu fassen, welche dem Album in irgendeiner Weise gerecht werden können.

Ich bin der Meinung das Behemoth mit dem neuen Album noch mal einen Schritt weiter nach vorne gemacht haben und hier vor allem die Stimmung im Vordergrund steht. Das Album ist mehr als kraftvoll und ebenso düster und doch steckt es einfach nur voller positiver Energie. Es ist vielmehr was spirituelles geworden und diese Stimmung, so empfinde ich es zumindest, kommt hier in fast allen Liedern zum Vorschein.

I Love You At Your Darkest

Dabei stellt sich mir die Frage ob dieses Album denn überhaupt negativ, düster und böse geworden ist, oder ob dies nicht einfach eine Erwartung ist, die viele glauben das sie hier und bei der Band erfüllt wird. Damit komme ich hier zum Satanismus, welcher in der Band stecken soll. Vielleicht steckt er in den Liedern. Wahrscheinlich sogar, aber in einer mehr als positiven Weise. Dem Leben und der Freiheit zugewandt.

Behemoth schreiten hier den auf The Satanist eingeschlagenen Weg konsequent weiter und arbeiten mit ihren Liedern und Texten und auch Videos immer weiter den Kern der Religionen, der menschlichen Freiheit und Selbstbestimmung und die derzeitige Gesellschaftsform immer weiter heraus.

Zum einen sollte nicht vergessen werden das Behemoth Kunst sind. Zum anderen, wie das nun mal in der Kunst so ist, sollte der Werdegang, die Entwicklung und Herkunft der Band nicht aus den Augen verloren werden, denn Behemoth kommen aus dem sehr christlich religiösen Polen. In diesem Umfeld und in einem Land in dem man, wie Nergal, für Ketzerei vor einem staatlichen, irdischen Gericht stehen kann, ist das Werk der Band zu betrachten.

Doch zurück zum Album selber. I Love You At Your Darkest, was ein Bibelzitat von Jesus sein soll, bringt uns hier sehr verschiedene Stile und Lieder mit, die von der Stimmung aber an The Satanist dem Vorgängeralbum, sehr gut anknüpfen kann. Es gibt schnelle Lieder, die einfach nur die Wut nach vorne bringen, aber auch epische Hymnen, wie Bartzabel oder Ecclesia Diabolica Catholica.
Die Stile sind verschieden, doch satanisch in der Ausrichtung und die Stimmung der Scheibe selber. Soll heißen, als Album ist es eine runde Sache und die Lieder passen gut zusammen.

Mein Fazit: Ich weiß nicht recht wie ich ein Album beschreiben soll welches mir einfach gefällt und hoch und runter läuft bei mir. Mir gefällt die Kraft und die Stimmung der Lieder. Dazu die inhaltliche Ausrichtung und am Ende vor allem die Energie die hier einfach mit und durch die Lieder versprüht wird. Ich liebe das Album gerade einfach, wahrscheinlich weil es nicht einfach plump Hass versprüht, sondern weil es kreativ ist und als ganzes einfach wie Kunst funktioniert und mir kreative Impulse gibt.

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Tracklist
Solve
Wolves ov Siberia
God = Dog
Ecclesia Diabolica Catholica
Bartzabel
If Crucifixion Was Not Enough…
Angelvs XIII
Sabbath Mater
Havohej Pantocrator
Rom 5:8
We Are the Next 1000 Years
Coagvla

Erscheinungsdatum
05.10.2019

Label
Nuclear Blast Records

Metal