Hörst du noch, oder besitzt du schon?

Diverse Tonträger
MC,LP oder CD ?
Früher, in fast einer anderen Welt, da wurde Musik noch gekauft, nicht nur gehört. Musikcassetten, Langspielplatten, CD, Mini Disc. Dazwischen diverse Varianten, gute Ideen und viele Nuancen der Musikweitergabe und Wiedergabe.

Doch dann wurde die Welt digital und neue Wege taten sich auf. Musik ist nicht mehr als das was sie ist. Ein paar Töne die abgespielt und gehört werden können.
Wozu, das ist hier nun die Frage, benötige ich dazu Tonträger als solche wenn ich die Lieder doch einfach im Stream hören kann.

Brauche ich also Sammlerstücke, die ich mir nur in den Schrank stelle, hin und wieder mal höre und sonst nicht weiter beachte? Muss ich Dinge anhäufen und CD Alben sammeln? Brauche ich das alles?

Bei mir ist das zur Zeit so das ich das alles nicht mehr brauche. Ich sammele keine Alben mehr. Hin und wieder wird mal eine schöne Platte gekauft, doch mehr passiert hier nicht. Streaming ist hier die Lösung und verschafft mit zur Zeit einen großen Zugriff auf die Musik die ich hören und auch entdecken mag. Mein PKW hat gar keinen CD Player mehr, hier kann ich nur noch die Musik vom mp3 Stick oder aus dem Handy hören. Nur noch digital.

Die große Frage hier ist nun wirklich, wieso ich mich mit Tonträger belasten sollte. Die stehen rum, nehmen Platz weg und bei einem Umzug muss die jemand von der alten in die neue Wohnung schleppen.

Doch kommen wir einfach einmal zur anderen Seite der Geschichte. Musik ist mehr als nur die Daten. Es ist eine Stimmung, ein Gefühl und ein Gesamtkunstwerk, die eben am besten mit einer Langspielplatte transportiert werden kann. Das schaffen CD Veröffentlichungen nicht so sehr.

Kann mich also ein Album wirklich begeistern dann kaufe ich es auch immer noch. Gerne als LP, denn das ist für mich schöner anzusehen und zu fühlen.
Musik einfach nur so zu kaufen um mal ein wenig reinzuhören, das ist schon lange nicht mehr mein Ding. Die Zeit ist für mich vorbei. Da höre ich den Stream, kaufe mir nicht irgendwas und sammel es. Ob limitiert oder nicht, es wird nicht wertvoller. Brauche ich also nicht und belastet nur mein Geldbeutel, der eh nicht so voll ist und am Ende belastet es meinen Wohnraum weil es darin herumsteht.

Wunderschöne Veröffentlichungen, welche ich dann auch wirklich gerne sehen und hören mag die dürfen bei mir sein. Veröffentlichungen die mit Liebe gemacht wurden und die eine Stimmung und ein Gefühl transportieren. Doch Alben die mich nicht so sehr erreichen, die einfach nur der Sammlung wegen hier rumstehen, die brauche ich nicht mehr.

Ich liebe es, weniger Dinge zu haben und ich liebe es Dinge zu besitzen die ich gerne besitze. Die mir einen Mehrwert geben. Lieblose Veröffentlichungen erfüllen diese Punkte eben nicht. Leider.

Vielleicht kommt nun der Punkt das ich auch an die Musikerinnen und Musiker denken sollte. Das mache ich auch und das gerne. Die wollen auch von etwas leben. Das ist richtig. Doch das wollen viele Musiker und deswegen kann ich immer noch nicht von jeden eine Album kaufen und hier hinstellen. Jeder Musiker hat seine Zielgruppe und jeder kann gerne ein Album machen. Ich muss nicht jeden unterstützen, ich kann die unterstützen die ich gerne mag. Das reicht mir wirklich aus. Ich kann Bands auch durch Shirts unterstützen, die mehr als ein Album kosten. Ich könnte sogar ein Konzert besuchen, was ich aber gar nicht so gerne mache. (Gerade durch die CoVid-19 Pandemie nicht so möglich.)

Es hilft der Musikvielfalt wahrscheinlich nicht wenn die Sachen nur noch im Stream landen und weniger erworben werden. Das ist schon klar. Doch die Sachen die ich so höre passieren eher deswegen weil sie nicht wegen dem Geld sondern wegen der Kunst, der Musik erschaffen werden.

Musik sollte viel mehr wegen sich selber wieder auf der Welt sein. Nicht wegen Charts, Verkäufen und Reichtum. Wenn es für die Musikerinnen und Musiker klappt ist es gut, wenn nicht sollte es auch nicht schlimm sein, da die Musik einfach gemacht werden sollte weil sie jemand für sich selber gerne macht.

Ich könnte nun erwähnen das ich mit dem biotechpunk auch kein Geld mache und das alles hier einfach nur zum Spaß passiert. Da jammere ich hin und wieder rum, aber ich kann es auch einfach lassen. Und so sehe ich es derzeit auch mit der Musik. Langweilige Massenware macht mir keine Freude, doch wenn Musiker wirklich gerne ein Album machen und diese sogar mit viel Liebe als Vinyl oder sehr schöne CD veröffentlichen erkenne ich dies gerne an und erfreue mich sogar daran.
Kaufen kann ich sicher alles nicht, aber ich weiß es zu schätzen und freue mich, wenn Bands damit erfolgreich unterwegs sind.

Aber nur um etwas zu hören muss ich es heute nicht mehr besitzen und Besitz nur des besitzen wegen belastet mich derzeit schon ein wenig. Daher, weniger ist mehr und für den Rest gibt es Streaming, welches für mich das Radio ersetzt hat und mich mit neuer Musik versorgt ohne das ich die Platten kaufen muss.

Anmerkung: Der Beitrag liegt seit Oktober 2018 hier als Entwurf auf Halde. Seit dem ist viel passiert, vor allem in der Musik hat sich alles noch weiter in Richtung Streaming verschoben. Für dieses Streaming konnte ich mich aber schon 2014 begeistern, wie ich hier im Archiv feststellen konnte.

[Kolumne] Musik leicht entdecken durch Streamingdienste

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Tonträger kann ich derzeit nicht wirklich hören. Ein CD-Player habe ich nicht mehr, seit dem der Laptop defekt ist und der neue kein Player mehr hat. Über den DVD-Player lassen sich CD noch abspielen. Langspielplatten gehen noch. Kassetten derzeit auch nicht mehr, da das Tapedeck platt ist. Es werden sicher wieder Abspielmöglichkeiten geschaffen werden, hier bei mir, doch das meiste spielt sich derzeit via Streaming ab. Schöne Dinge mag ich immer noch gerne haben und vor allem im Underground, dort wo eher wenig bis kein Geld mit Musik verdient wird, gibt es wirklich schöne Veröffentlichungen.

Besitz, nur des besitz wegen liefert immer noch keine Befriedigung, doch wenn etwas eine Bereicherung darstellt, dann ist es viel mehr wert als viele Dinge zu haben.

Und wie handhabt ihr es so? Reichert ihr noch die Regale mit neuen Teilen für die Sammlung an, oder liefern die Streamingdienste genug zum Glück?

Kolumne