[Review] SOKO LiNX – Blosz keinen Stresz

Mit 1000 Einzelfälle startet das neue Album der SOKO LiNX elektronisch, mit viel Bass, in ihr neues Album.

Ein neues Album, in dem sie das Designkonzept, welches sie mit ihrem Debütalbum begonnen haben, hier wieder aufgegriffen haben und konsequent weiterverfolgen. Ebenso, wie sie ihren musikalischen Stil weiterverfolgen und sich selber damit treu bleiben. Es klingt immer noch ein wenig der Farin Urlaub Flair durch, welcher immer wieder dann auftaucht, wenn es ruhiger, ein wenig poppiger wird.

Auch die Themen erinnern manchmal ein wenig an Die Ärzte aus Berlin, wie beispielsweise der Song FOT. Wobei neben der Thematik dann noch eine handvoll moralischer Information rund um den Zoo, Ausbeutung und Tierhaltung mitgeliefert wird. Doch der poppige Rockpunk erinnert dann doch immer wieder mal an die Band aus Berlin und dem Soloprojekt von Herrn Urlaub.

Aber die SOKO LiNX gehen einfach einen Schritt weiter. Gehen tiefer, vor allem mit den Themen und fassen größere Sachstände gekonnt zusammen und verpacken diese in catchy poppige, recht eingängige Lieder und liefern damit tauchgliche Lieder ab. Lieder die der Soundtrack zur moralischen Veranstaltung sein können, aber auch Lieder die durch ihren weniger aggressiven Sil eben auch ganz andere Zielgruppen erreichen kann.

Diesen geschmeidigen Stil kann nun von der einen Seite der Band eventuell vorgeworfen werden, denn die Wut kommt nicht mit voller Kraft um die Ecke, sondern verpackt in gescheiten Texten. Dahingegen ist der Stil aber auch, vor allem durch die elektronischen Parts und den ansprechenden Gesang, recht eingängig und schreckt damit zugleich nicht direkt ab. Wir werden eben nicht angebrüllt, sondern mitgenommen.
Dieser Punkt ist dann für mich auch der Knackpunkt. Ich mag es wütender, direkter und doch gefällt mir die Musik, die SOKO LiNX hier fabrizieren und auf Album gebannt haben. Und ja, sie haben zugleich auch noch ordentlich was zu sagen und haben wirklich wichtige Botschaften im Gepäck.

Mein Fazit: Blosz keinen Stresz ist eine eingängige, runde Sache geworden. Gute Botschaften in guten Texten verpasst und das alles verpackt in fluffigen Liedern die einfach gut ins Ohr gehen und zugleich den einen oder anderen Ohrwurm mitbringen. Zugleich ist die Band immer dann direkt und auf den Punkt, wenn es wirklich auf den Punkt kommen muss; wo sie unmissverständlich ihren Standpunkt darlegen, gut nachzuhören beispielsweise bei dem Stück „Unter Wölfe“.
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Tracklist
01. 1000 Einzelfälle
02. FOT
03. Wer hat damit angefangen?
04. Nazis töten! ft. Yetundey
05. Oversize-Pullover
06. Wertlos ft. Montreal
07. Lala-Lobbyland
08. Verhältnisltnis zum Quantum der Ursache
09. Hangover Boy
10. Möszenmarder ft. Supernichts
11. Unter Wölfen
12. Jetlag
13. Wahre Gesellschaft (Teil 95)
14. Todesstrafe für alle ft. Bluthund
15. Das letzte Lied

Erscheinungsdatum
26.04.2024

Label
Bakraufarfita Records

Punk / Oi / HC