[Review] Club Déjà-vu – Alles was es gibt

Ein neues Album vom Club Déjà-Vu. Das erste, nach, keine Ahnung wie vielen, Jahren.

Der Opener erinnert mich direkt an irgendwas, wobei es auch einfach daran liegen mag, dass die Songs hier recht eingängige Melodien abliefern. Dazu kommen die Lieder dann auch noch rockig zugleich daher.
Der Club kommt aus der DIY Ecke und auch aus dem Punk, doch liefern sie hier mehr als einfachen Punk ab.

Vielleicht muss ich an dieser Stelle einfach ein wenig weiter ausholen. Den Stil und die Musik, welche Club Déjà-Vu hier spielen, wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen, ohne das nun abwertend als Beschreibung zu nutzen. Einfach nur Rockmusik, welche sich nicht irgendwelche Genregrenzen unterwirft und zugleich einfach nur ihren musikalischen Gefühlen folgt, sowas habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Vielleicht ist das, was der Club hier macht, auch irgendeinem Genre zuzuordnen. Keine Ahnung. Vielleicht ist genau das aber auch einfach nur Punk. Musik mit Melodien, Rockmusik. Geschichten und Gefühle, welche hier erzählt werden. Lieder und Geschichten, die für sich selber stehen und wo sich Hörer*innen gegebenenfalls wiederfinden können.

Was aber sicherlich aktuell in der Hörgewohnheit ungewöhnlich ist, ist die Songstruktur. Vieles aktuelles folgt dem TikTok und Spotify Trend. Kurze und knackige Lieder. Prägnante Sounds. Der Club Déjà-Vu folgt diesem Trend nicht. Vielleicht ist genau das der Punkt, welcher mich zu Beginn ein wenig irritierte.

Doch lasse ich mich auf dieses Album hier ein, dann liefert es viele spannende Momente. Ruhige Erzählungen, bekannte Themen. Melodien und hier und dort auch mal ein Soli, welches dann auch gerne mal einfach die Rockgeschichte zitieren mag. Dabei folgt der Club dann eben genau keinem Trend, sondern sie machen einfach da swas sie hier machen. Das, wozu sie Lust haben. Dazu sind sie dann wahrscheinlich auch alt genug. Erwachsen genug und mit genug Erfahrung in der Musik und in der DIY Szene das dieses Album eh nicht durch die Charts erfasst wird und diese auch gar nicht das Ziel sind, sondern Musik aus Spaß an dieser selber für Menschen, die ebenfalls Lust darauf haben.

Daher wahrscheinlich auch nur eine Telefonnummer, auf der sich diese Langspielplatte bestellen lässt, oder eine Bestellung via Bandcamp, aber keine Homepage und kein eigener Webshop, oder Vertrieb, der hier anedockt ist.

Mein Fazit: Wie erwähnt war es schwer, mich auf diese Musik zuerst einzulassen, dabei hat der Club Déjà-Vu einiges an catchy Momente, die direkt Potential als Ohrwurm anbieten. Doch ab den Moment, an dem ich mich auf die Platte eingelassen habe, konnte sie mich in ihre Geschichten mitnehmen und dabei überzeugen. Und ich bin überzeugt, das die Lieder dann Live noch um einiges besser funktionieren können, sobald sie in austausch mit einem Publikum gehen.
Daher hier meine Empfehlung; hört rein und lasst euch selber vom Club und seinen Liedern überzeugen.
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Tracklist
Allein mit meiner Zärtlichkeit
Schwarz
Habt Erbarmen
Die große Traurigkeit
Gefängnis oder Grab
Was als nächstes passiert
Das große Werk
Vom Himmel herab
Kaffee und Schnee
Falls jemand fragt
Alles, was es gibt
Was sie dir erzählen
Ein ganzes Leben lang

Erscheinungsdatum
04.05.2023

Label
That Lux Good Records – Nebula Fünf

Stream

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Punk / Oi / HC